Kraft durch innere Aufspannung - Wie du Stabilität, Leichtigkeit und Präsenz von innen heraus entwickelst


Was wäre, wenn du Kraft nicht mehr mit „Anstrengung“ gleichsetzen würdest? Was, wenn dein Körper dich trägt – nicht weil du ihn anspannst, sondern weil du ihn aufspannst?


In diesem Artikel tauchen wir ein in das Prinzip der inneren Aufspannung – ein Konzept, das in Yoga, Bewegungstherapie und modernen Trainingsmethoden immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es ist der Schlüssel zu stabiler Leichtigkeit im Körper – und zu einem neuen Gefühl von Präsenz und Selbstwirksamkeit.


Anspannen vs. Aufspannen – ein Paradigmenwechsel


In unserer leistungsorientierten Welt wird Kraft oft mit „Festhalten“ verwechselt: Bauch rein, Schultern zurück, Spannung aufbauen. Das Problem: Diese Form der Anspannung kostet Energie – und blockiert oft den Atem, die Beweglichkeit und das Körpergefühl.


Innere Aufspannung hingegen meint etwas anderes:

- Sie ist gerichtet, nicht gedrückt.

- Sie entsteht aus Weite, nicht aus Kompression.

- Und sie wirkt integrierend, nicht trennend.


Stell dir einen Bogen vor: Er spannt sich über Länge, nicht durch Muskelkraft. Genauso funktioniert dein Körper.




Die Anatomie der Weite: Faszien, Atem und Tensegrity


Das Prinzip der Aufspannung nutzt das Wissen über fasziale Spannungslinien und Tensegrity-Strukturen im Körper. Anstatt einzelne Muskeln zu aktivieren, werden ganze Ketten – z.B. Rückenlinie, Frontallinie oder Spirallinien – bewusst in Länge gebracht.


Ein Beispiel: Wenn du deinen Brustkorb bewusst in die Weite atmest, öffnest du nicht nur deinen Atemraum, sondern spannst gleichzeitig die Zwischenrippenmuskulatur, das Zwerchfell und die tiefe Rumpfstabilität an. Aber eben nicht hart – sondern elastisch, federnd, lebendig.


Diese Aufspannung wirkt nach aussen – aber sie beginnt im Inneren.


So fühlt sich Aufspannung an


Menschen, die mit Aufspannung arbeiten, berichten oft von:

- Mehr innerer Stabilität, ohne Verkrampfung

- Besserer Haltung, die nicht anstrengend ist

- Verbesserter Atmung und Stimmkraft

- Weniger Schmerzen, insbesondere im Rücken

- Mehr Präsenz im Alltag und auf der Matte


Kurz: Du musst nicht hart werden, um stark zu sein.




Drei einfache Impulse für deinen Alltag:


1. Richte dich aus dem Atem heraus auf

Steh oder sitz aufrecht. Atme in den Rücken, in die Flanken, in den Brustkorb. Spüre, wie du dich ausdehnst – in alle Richtungen. Diese innere Weite ist deine Mitte.


2. Denk Weite, nicht Spannung

Verändere deinen inneren Fokus: Sag dir nicht „Spann dich an“, sondern „Werde weit“. Dein Körper versteht diesen Impuls – ganz intuitiv.


3. Übe achtsam, nicht hart

Ob im Yoga, Training oder Alltag – arbeite mit dem, was dich **aufrichtet**, nicht mit dem, was dich zusammenzieht.



Fazit: Aufspannung ist das neue Gleichgewicht


Wenn du Kraft als Weite, als Ausrichtung, als Klarheit in dir selbst begreifst, verändert sich dein Körpergefühl grundlegend.


Dann wirst du nicht „hart wie Stahl“, sondern verbunden wie ein lebendiges Netz – gehalten von Atem, Haltung und Bewusstsein.



Was du mitnehmen kannst:


Kraft muss nicht anstrengend sein.


Stabilität entsteht aus innerer Aufspannung.


Du kannst es jederzeit üben – im Stehen, Gehen, Sprechen, Atmen.


Dein Körper liebt Weite – gib sie ihm.

Namaste

Monika

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